Um kurz nach 9Uhr sind wir am Bahnhof und geben unsere Räder als Sperrgepäck auf, was 220 Rupien kostet. Die Tickets für uns kosten zusammen nur 40. Kurz bevor der Zug losfährt, werden zu unserer Erleichterung auch noch unsere Räder verladen.
Auf einen ankommenden Zug müssen wir noch warten, doch dann geht es los.
Der Zug wackelt und rattert und die Geschwindigkeit ist auch nicht die höchste. So kann ich mich in die offene Tür stellen und von dort das treiben am rand der Strecke beobachten. In Gambola satteln wir dann die Räder und fahren erst noch auf einer breiteren Straße, bevor eine schmalaere abzweigt. Wir biegen ab und mit uns leider auch die vielen Busse, die die Einheimischen an diesem Wochenende zum Adams Peak bringen.
Also atmen wir wieder dicke schwarze Rauchschwarden ein. Kurz vorm Ziel kommen wir noch an einem schönen Wasserfall vorbei. Um ihn zu besichtigen muss man aber erst wieder 3km in die Schlucht fahren und man landet wieder auf der Ausgangshöhe von Kandy. Sabine tut sich das nicht an. Ich fahre hinunter und lande erst am oberen Punkt des Wasserfalls. Das Wasser fließt durch einen in den Stein gewaschenen Kanal, bis es an der Kante ins Nichts fällt. Fahre weiter in die Schlucht hinein und über einen Trampelpfad gelange ich zum Fuß des imposanten Wasserfalls.
Es bietet sich die Changes eines erfrischendes Bades im Wasserfallpool, doch ich will Sabine nicht all zu lange allein radeln lassen und mache mich schnell wieder auf den Weg zum Adams Peak. An einem sehr steilen Stück, reicht mir der Beifahrer eines Mopeds die Hand und schon geht es viel einfacher den Berg rauf. Nur den vielen Schlaglöchern kann ich so nicht mehr ausweichen. doch alles geht gut und somit bin ich schnell wieder auf der Hauptstraße. Sabine habe ich auch schnell wieder eingefangen. Nur die vielen Busse mit ihren Rauchwolken stören in der herlichen Landschaft. Kommen kurz vorm dunkel werden in Dalhousie an. Doch zu unserem Schreck ist unsere Unterkunft ausgebucht. Im Nachbarhotel ist aber noch was frei. „Uff“ Wären viel zu kaputt gewesen noch lange nach einer Unterkunft zu suchen.
Bekommen ein sehr gutes Frühstück und unterhalten uns ausgibig mit dem Hotelbesitzer, der sehr Naturverbunden ist. Seine Hotelanlage ist auch die grüne Lunge in der Stadt.
Er erzählt uns, dass die Moslems viel Gelände und Häuser aufkaufen, dann die Bäume fällen und dann leider der Natur keinen Platz mehr lassen. Er ist mit einigen befreundet, hat aber so seine Bedenken, in der schnellen Vermehrung und in ihrem Verhalten.
Wir fahren dann zum Bahnhof, um das Verkehrschaos vor Kandy zu vermeiden. Der frühe Zug ist schon weg und der nächste fährt erst in 1 1/2 Std. So radeln wir auf Nebenstraßen nach KAndy.
In Kandy machen wir dann einen relaxten Tag und erkundigen uns nach dem Zug raus aus der Stadt nach Gamola. Gehen nochmal über den Markt, trinken Milchshakes und essen in unserem Hotel zur Abwechslung mal wieder westlichen Standart
Nach einem lokalen Frühstück, verabschieden wir uns von Nobert. Wir starten in Richtung Matale. Er will noch weiter nach Anuradhapura.
Entlang am Stausee auf einer schmalen Straße sehen wir soviele Tiere, dass wir ständig Fotostops einlegen müssen.
Schmetterlinge, Leguane, Affen, Störche, Pfaus und viele weitere Vögel. Einen Pfau sehen wir sogar beim Balsen, doch leider dreht er sein Rad nicht in unsere Richtung, sondern streckt uns nur seinen aller wertesten zu. Naja, macht auch nichts. Die vielen Eisvögel, oder Fischer in ihren Boot, oder die Menschen bei der Reisernte mit ihren Oldtimermähern zu beobachten lohnt auch.
Immer wieder kreuzen wir den uns begleitenden Kanal. Sehen sehr interessante Brückenkonstruktionen. Wir fahren am NP Parakramna vorbei. Hoffen auf Elefanten die den Weg kreuzen, doch es bleibt uns verwehrt. Fahren bis Elchera, wo die Straße „Road under construktion“ schlechter wird. Stärken uns am lokalen Kiosk und kurbeln somit den Verkauf von Bananen und Melonen an. Sehr lecker!!!
Schotterpiste, Baufahrzeuge, Schlaglöcher, Matsch usw. reihen sich aneinander. Kommen nur langsam voran. Als die Straße in Richtung Westen abbiegt, beginnt das nächste Problem. Ein Anstieg folgt dem nächsten. Wenn man meint der Anstieg ist geschafft, folgt nach der nächsten Kurve ein noch steilerer Hammer. Die Freude ist groß als wir den Paß erreichen. Leider hält die Freude nur kurz an, den nach einer Abfahrt durchqueren wir einen Flusslauf und es geht wieder bergauf. Es könnte langsam ein Problem werden, Matale zu erreichen. Kaufen nochmal Wassernachschub und versorgen uns nochmal mit Gels. Kinder erzählen uns, dass es noch 36km sind. Wir bleiben optimistisch, doch die Dunkelheit bricht schnell herein. Es bleibt steil und im Dunkeln kann ich Sabine nicht schieben. Meine Koordination gibt das nicht her und so schieben wir einige Passagen. Große Tiere stehen plötzlich auf der Straße. Elefanten? Nein Kühe, was diesmal auch besser ist, da wir sie schon schnaufen hören können. Der Schreck war groß, da man uns schon vor Elefanten gewarnt hatte. Vereinzelt passieren uns noch Autos und Mopeds. Wir beschließen das nächstgrößere Auto anzuhalten. Als nichts mehr geht, kommt der rettende Kleintransporter. Die auf der Pritsche sitzenden Passagiere sortieren ihre Ladung damit wir die Räder drauf bekommen. Dann finden noch 7 Personen mit uns hinten auf der kleinen Ladefläche platz und 3 weitere vorne. Noch 25km bis Matale sagt man uns. Wir werden auf der Strecke ordentlich durch geschaukelt. In Ratota verlassen wir unsere Mitfahrgelegenheit. Unser Trinkgeld wollen sie per du nicht annehmen. Fahren noch ca. 9km im Dunkeln bis Matale. Da es bereit 21Uhr ist freuen wir uns, dass das Hotel noch geöffnet hat und wir eine Unterkunft bekommen. Nach sehr gutem Essen gehen wir dann um 0:30Uhr ins Bett.
Lernen Norbert, einen anderen Radler aus Celle kennen. Brechen aber zu unterschiedlichen Zeiten auf. Es geht nochmal vorbei am Felsen von Sigiriya. Dann folgen Reisfelder auf kleinen Straßen ohne Verkehr. Schlangen und Leguane kreuzen dicht vor uns die Straße. Leider aber keine Elefanten. Am Minneriya Wewa See treffen wir Norbert bei einer Pause. Gemeinsam biegen wir auf einen befestigten Feldweg am Kanal ab. Viele Eisvögel können wir beobachten und ein Pfau läuft entlang unseres Weges.
Die Strecke am Kanal führt leider nicht bis Polonnaruwa, So fahren wir weiter auf kleinen Nebenstraßen. Kommen Mittags an und so bleibt genug Zeit die weit verstreuten Tempelanlagen und Buddastatuen zu besichtigen. Sehr schön sind die Buddastatuen, die direkt aus dem Felsen gehauen sind. Aber auch viele Tempelanlagen sind noch gut erhalten. Nur an Stellen wo sie restauriert wurden, wurde ziemlich mit Beton gepfuscht. Riesige Dagobas stehen auch noch auf der Anlage.
Abends zischen wir mit Nobert noch ein paar Bier zum Essen.
Nach dem Frühstück geht es gleich zu den Felsentempel. Am kitschigen goldenen Budda vorbei geht es zu den überhängenden Felsen, wo die Tempel drunter gebaut sind. Die vielen Buddastauen und Königsstauen, sowie liegenden Buddas beeindrucken. Es wird Wasser aufgefangen, was angeblich nach oben fließt und somit heilig ist. Die Tempelanlage die auf 5 Höhlen verteilt ist gefällt uns super gut.
Die Affen lungern vor dem Tempel und erhoffen etwas essbares ab zu stauben. Einer hat gleich mehrere Bananen gemobst und stopft sie in seine Backen, damit die anderen Affen ihm seine Mahlzeit nicht mehr streitig machen können.
Bevor wir unsere Sachen aus der Pension holen, essen wir noch unsere leckere Annanas, bis die Lippen brennen. Hätten doch lieber eine kleinere gekauft.
Fahren auf Nebenstraßen nach Sigiriya. Kommen an einem Stausee mit angeschlossenem Wildpark und fahren hinein. Plötzlich knackt es in den Büschen und eine Horde Affen springt hoch oben von Baum zu Baum über den Weg. Es ist eine andere Sorte Affen, die wir zuvor noch nicht gesehen hatten. Ständig fliegen viele schöne Schmetterlinge an uns vorbei. An einer Stelle des Weges scheinen sie Mineralien aus dem Boden zu lecken und versammeln sich zu Hunderten.
Sehen Pfaue und ein Tier, was Ähnlichkeiten mit einem Eichhörnchen und einem Marder hat. Im Ressort trinken wir einen Fruchtsaft ohne zu schauen was er kostet. 6 mal so teuer wie normal. Unverschämt zumal er auch nicht richtig gut und mit Wasser gestreckt wurde.
Weiter geht es und wir kommen noch im hellen zum Felsen von Sigiriya. Da das Licht noch so toll ist, beschließen wir noch hoch zu steigen. Doch wo sollen wir unser Gepäck lassen, wir haben ja noch keine Unterkunft. Wegen der Affen haben wir Angst, dass diese sich an unserem Gepäck zu schaffen machen und alles in der Umgebung verteilen. Wir geben die Sachen im Parkoffice ab und beeilen uns noch vor Sonnenuntergang oben zu sein. Erst geht es auf Treppen durch dicke Felsen, dann folgt eine Wendeltreppe zu den Wolkenmädchen. Tolle Felsmalereien. Zum Top geht es durch Krallen vom Löwen eine steile Treppe hinauf. Oben hat man einen herrlichen Blick auf den Dschungel, Seen und Berge. Von dem alten Königspalast stehen noch die Grundmauern und der Swimmingpool.
Wir schauen uns noch den Sonnenuntergang an. Beeilen uns dann mit dem Abstieg, doch als wir runter gehen wird es schnell dunkel. In uns kommen Zweifel auf, ob das Office mit unsern Taschen noch auf hat. So ist es dann auch. Zu. Nur ein Einheimischer scheint auf uns gewartet zu haben. Telefoniert herum und organisiert den Schlüssel. Fahren kurz noch zum Ort und nehmen das erstbeste Hotel.