Sabine hatte sich durchgesetzt und so fahren wir mit dem Pickup Taxi nach Ibri anstatt über die schotterpiste nach Yanqul Denn Preis können wir für Taxi auf 30 Rial drücken. Räder landen hinten auf der Ladefläche und wir sitzen zu dritt vorne in der Fahrerkabine. Los geht, doch nach 40 km kommt ein Grenzposten und wir sollen plötzlich ein Visa beantragen. Dabei dachten wir, dass das bei dem Grenzübertritt nach Buarimi schon alles erledigt ist. Buraimi hat wohl ein Sonderstatus. Wir bekommen ein Problem, denn die 40R, welche wir zahlen sollen können wir nicht in bar bezahlen und unsere EC-Karten werden nicht akzeptiert. So wird Ralf vom Grenzposten zu einem Inder in den Coffeeshop geschickt, der ihm seine Kreditkarte leihen soll. Mit ungutem Gefühl macht sich Ralf auf den Weg. Im Shop hat er kein Glück, doch ein Omani leiht im gegen 5 Rial Trinkgeld seine Visa Karte. Wir bekommen unseren Einreisestempel und sind glücklich das es klappt. Innerlich kocht Ralf, da er lieber über eine Schotterpiste am Grenzposten vorbei eingereist wäre.
In Ibri wartet schon das nächste Problem auf uns, denn die Straße, welche wir benutzen müssen ist eine große Baustelle und für uns zwei Radtouristen ist eigentlich kein Platz im Straßenverkehr. Als dann die Straße breiter wird gehts gut voran, doch wir haben leichte Orientierungsscvwierigkeiten, da die Verkehrsschilder mit entsprechenden Hinweis fehlen. Bei einer Zwischenmahlzeit kommen wir mit einem Omani ins Gesprech. Er lädt uns zu sich nach Hause ein, was aber leider ein paar km entfernt nicht auf unserer Route liegt. Wir argumentieren, das unsere Räder hier unbewacht rum ständen. Kurzer Hand arrangiert er einen Pakistani, zur Bewachung unserer Räder. Da können wir nicht mehr nein sagen und setzen uns in sein Auto. Im großen Treffpunktraum In seinem Gehöft bekommen wir Kaffee und Dattelpaste. Zusammen ein richtiger Muntermacher. Sabine geht es gleich besser.
Seinen Vater bekommen wir noch vorgestellt und seinen Brunnen für die Bewässerung gezeigt, doch dann können wir uns loseisen und fahren auf einer Schotterpiste weiter. Diese ist schwierig zu fahren, da sieh frisch planiert ist. Ein Omani hält an und will uns mitnehmen und helfen auf diesem Abschnitt der Strecke. Wir lehnen ab, da wir zum Radfahren ja extra hergekommen sind. Fahren bei angenehmen Temperaturen sogar noch eine Zeit im dunkeln, bevor wir uns einen geeigneten Zeltplatz suchen. Als wir schon im Zelt liegen, hält ein Auto auf der Schotterpiste. Es ist Achmed, der uns mitnehmen wollte.
Jetzt schaut er, ob uns auch nichts passiert ist, da wir anscheinend nicht mehr bis zu seinem Ort gekommen sind. Er bringt Wasser und Whisky mit und wir dachten immer die Moslems trinken nichts. Zumal die Flasche auch schon halb leer ist. Den Rest trinken wir zusammen. Auf den Satz „don’t drink and drive“ antwortet er nur lächelnd „I drink and drive“. Hier wird aber sicherlich auch nichts passieren, da jetzt um diese Zeit keine Autos mehr unterwegs sind.
Sabine hat die monatliche Frauenkrankheit, so radle ich allein zur Bergoase. Zuerst erstmal wieder Autobahn. Es gibt zwar eine Parallelstraße mit fast keinem Verkehr, doch der Standstreifen scheint mir das sicherste. Nach 37km geht es runter von der Schnellstraße. Komme zur neuen Siedlung der Bergoase und schaue mich nach dem Weg zum Ursprungsort um. Da kommt schon das erst Auto angefahren und fragt mich wohin ich denn fahren möchte. Man zeigt mir den Weg. Genial Hilfsbereit diese Omanis. Der Ursprungsort liegt edüllisch in einem Palmenhain. Der tief eingewaschene Wadi ist von der Bergseite recht einfach zu beklettern. Er wird immer schmaler und irgend wann kommt man nicht mehr weiter.
Auf der anderen Seite des kleinen Canyon führt eine Straße weiter in die Berge. Ich folge ihr und komme zu einer weiteren Bergoase.
Wieder zurück geht es durch die dritte Oase zurück zur Straße. Fahre über Mahdha Zurück an schöner Bergkulisse vorbei nach Buarimi.Besichtige mit Sabine die Mosche und schauen Jugendlichen beim bolzen zu.
Fahren bis Ay Ain. Den Grenzübergang nach Buarimi müssen wir erst noch suchen. Finden ihn nach einigen Fragen dann aber doch. 70 Diram müssen wir noch zahlen, doch dann überschreiten wir die Grenze und sind im Oman. Gehen im Hotel erstmal den Dreck abduschen. Der nahe Soug ist Interessant.Die Geschäfte werden von Pakistanies und Inder geführt. Sie zeigen großes Interesse an unseren Rädern und machen gleich mal eine Probefahrt mit Sabines Rad. Bei meinem ist der Sattel ja viel zu hoch für die kleinen Inder und Pakistanies.
Das Fort in Buarimi ist nett restauriert aber leider nicht geöffnet. Zurück im Souq setzen wir uns in ein Coffee Shop und beobachten das rege Treiben. Die Omanis kommen mit ihren dicken Schlitten vorgefahren und geben ihre Bestellung auf. Die Ladenbesitzer laden alles ein und schon sind sie wieder weg. Leider geht dadurch viel Flair verloren. Halt Drive through auf Ohmanisch. USA lässt grüßen. Beim essen gehen, haben wir so unsere Schwierigkeiten das entsprechende Lokal zu finden. So manche Imbissbude ist rappel voll. Halt leider nur von Männern. Bei anderen herrscht gähnende Leere. Werden aber doch noch fündig und essen sehr gut und günstig.